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Reisen

Makrofotografie, Natur, Reisen

Zurück im Nest !

September 12, 2016

 

Gesond a monter si mer nees am Nascht gelant. Gutt ausgerout, de Kapp gefëllt mat neien Andréck a flotten Erliefnisser, prett d’Schoul an déi alldeeglech Aarbecht nees opzehuelen. Hoffe mer, dass de gutt gelaunte Vakanzefeeling nach e bësschen unhält.

Da sind wir wieder, gesund und munter, im heimeligen Nest gelandet. Es waren schöne Sommermonate, vieles haben wir erlebt und viele neue Eindrücke gesammelt. So langsam mausern sich die Merlannes zum “fahrenden Volk” … das Abenteuer und das noch Unentdeckte locken uns immerzu fort von zuhause.

Um die neue Blogsaison gebührend zu starten, gibt es heute am MakroMontag wieder Kleines ganz groß zu bestaunen. Sehr viel habe ich während den Reisen nicht fotografiert – war es mir doch manchmal zu beschwerlich, die ganze Fotoausrüstung mitzuschleppen. Es gab demnach viele Handy-Fotos, die zu meinem Erstaunen gar nicht mal so schlecht sind.

Auf unserer letzten Station, der schmucken kleinen Insel “Île d’Embiez” vor Bandol in Frankreich, blühten vor der Wohnung wunderschöne Rosen und Dahlien und so kramte ich doch noch das Makrobjektiv aus dem Koffer und verliebte mich in die prächtigen pinken Pompon-Dahlien.

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Die Bilder sind zwar etwas verwackelt und unscharf – es wehte gerade eine leichte Meeresbrise – doch ein paar bringen es dennoch fertig, die Pracht der Dahlien wundervoll in Szene zu setzen. Ich liebe Dahlien über alles (sage ich das nicht fast von jeder Blume?), es sind so majestätische Blumen und ich bin sehr traurig, dass sie in unserem Garten nicht gedeihen.

Die Dahlien mit ihren unendlich vielen Varietäten, ihren farbenfrohen Blumen voller Leuchtkraft, beleben die Spätsommerbeete wie keine andere Pflanze. Hier auf der Insel von Monsieur Ricard hatte der Gärtner für diese Saison die Pompon-Dahlie ausgesucht, es gab sie in Gelb, in Rot und in diesem zarten Rosa. Wenn man ihre kugeligen Köpfe aus der Nähe betrachtet, glaubt man in eine Bienenwabe hineinzublicken. Die Blumen halten, ins Wasser gestellt, recht lange, doch ich habe mich nicht getraut, eine abzupflücken.

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Vielleicht versuche ich es das nächste Jahr doch noch einmal, Dahlien in unserem Garten zu ziehen. Es wäre einfach zu schön, im Spätsommer bunte Dahliensträuße im eigenen Garten pflücken zu können.

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Schön am Urlaub ist aber auch immer, dass man so viel Zeit zum Lesen hat. Ganze 8 Bücher habe ich die letzten Wochen verschlungen. Da ich nicht genug Lektüre eingepackt hatte, musste ich mir Nachschub im Supermarkt der Insel holen und da kamen mir diese beiden “feel-good”-Romane unter die Finger. Normalerweise ist das nicht so meine Art von Lektüre, doch die hübschen Cover und neugierig stimmenden Titel ließen mich den Lesestoff in den Korb legen.

Wie schon erwähnt, sind beide Geschichten recht aufbauend, voller bekannter Weisheiten, die schön verpackt, so manchen Herbstblues verschwinden lassen können. Ich habe sie in der Originalversion auf Französisch gelesen (nichts Herausragendes für eine Luxemburgerin, lernen wir hier doch schon ab dem 2. Schuljahr Molière’s Sprache), doch den ersten Band gibt es mittlerweile auch in deutscher Übersetzung.

Im Roman “Der Tag an dem ich lernte zu leben” von Laurent Gounelle wird Jonathans Leben, das gerade eine nicht so tolle Phase durchläuft, durch die Weissagung einer Handleserin komplett auf den Kopf gestellt. Jonathan bricht aus, flüchtet zu seiner weisen Tante Margie ans Meer und macht sich auf die Suche nach dem “wahren” Glück. Das Buch war in Frankreich ein Bestseller und ich habe Jonathans Sinnfindung und Margies Weisheiten mit viel Freude verfolgt.

Das Erstlingswerk von Antoine Paje “Et il me parla de cerisiers, de poussières et d’une montagne…”, das, wie ich gerade festgestellt habe, noch nicht ins Deutsch übersetzt wurde, ist ebenfalls, wie das vorherige Buch, ein eher philosophischer Roman. Der Ich-Erzähler Paul lebt ein eigentlich sehr erfolgreiches Leben, doch irgendwie fühlt er, dass viele seiner Handlungen von der Angst geleitet sind und sich alles doch nicht so richtig anfühlt. Ein langer Weg zu Selbstfindung beginnt, begleitet von Begegnungen außerordentlicher Menschen, die er seine “Yodas” nennt (ja genau, der Yoda aus Starwars ist gemeint, George Lucas’ “Krieger der Weisheit”). Das Buch ist stark autobiografisch geprägt. Antoine Paje war selber Geschäftsmann und hat für verschiedene Gesellschaften gearbeitet, bis er bemerkt hat, dass sein Leben, wenn auch nicht schlecht, doch recht oberflächlich dahindümpelte.

Beide Bücher regen zum Nachdenken an, sind spannend zu lesen und hinterlassen einen leichten Nachgeschmack von Glückseligkeit. Was will man mehr?

Ich wünsche Euch allen eine gute “rentrée” (wie wir hier den Schulanfang und das Ende der Urlaubszeit nennen) !

Life+Thru+the+Lens+Weekly+Link+Up+-+Lisa+Kerner+-+Simply+Living+Photography

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Reisen

Guernsey … eine Insel zum Verlieben (Teil III)

August 12, 2016

Haut, am leschten Deel vun menger Guernsey-Trilogie, gi mer iwwer d’Insel spadséieren. Guernsey ass e Paradäis fir Naturfrënn.

Heute, im letzten Teil meiner Guernsey-Trilogie, nehme ich Euch mit auf eine Wanderung durch atemberaubende Landschaften und zu interessanten Sehenswürdigkeiten. Viele Touristen Guernsey’s besuchen die Insel gerade wegen der wunderschönen, oft noch intakten Natur im Landesinneren und an den spektakulären Küsten. Wassersport, Wandern, Vögel beobachten, Fahrradfahren, … die Insel ist ein Paradies für Abenteuerlustige.

Wir wollten uns Fahrräder ausleihen, haben es dann aber sein lassen und sind viel gewandert.

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Wunderschön fand ich unsere Wanderung rund um den  St. Saviour Reservoir, in etwa 1 1/2 Stunden zu machen, auch mit Kindern. Auf speziell angelegten Schilf”betten” finden sich viele Vogelarten zum Futtern ein.

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Der Wald rund um den Stausee hat mich mit seiner Blumen- und Baumvielfalt an einen Märchenwald erinnert und sogar die Kids fanden Gefallen an dem Spaziergang, denn es gab immer etwas zu entdecken.

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Ein andermal haben wir den äußersten Südwesten der Insel erkundet, ab “La Lague” über die Klippen zur Portelet Beach, dann über die Hügel zurück bis zum Hotel Imperial, ein etwas in die Jahre gekommenes Hotel direkt an der Küste, in dessen Restaurant es vorzüglich zu essen gab. Hier ein paar Bilder:

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Unterwegs trafen wir immer wieder auf leerstehende, zerfallene Gewächshäuser. Ich glaube, die Zeiten, in denen der Tomatenanbau einer der wichtigsten Wirtschaftsgrundlagen in Guernsey war, sind vorbei. Ich habe gelesen, dass, als die EU begann, die Massenproduktion in den Niederlanden zu subventionieren, die Guernsey-Tomaten nicht mehr konkurrenzfähig waren.

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Aber auch das ist Guernsey: fast leere Strände, so weit das Auge reicht. Die Kinder hatten schnell ihren Lieblingsstrand ausgemacht: Cobo Beach. Merlanne Junior hat sich seinen Neoprenanzug, den wir im Strandladen gekauft hatten, übergezogen und ging seinem Hobby “Wellenspringen” nach, Mademoiselle ließ sich gemütlich zum Lesen und Sonnentanken in den Sand nieder und Monsieur Merlanne und ich genossen ein kühles Bierchen auf der Terrasse vom Cobo Bay Hotel oder dem Rockmount Restaurant (super sympathisch und sehr gutes Essen).

Oh, fast hätte ich es vergessen: Tea Time im Cobo Beach Tea Room, das dürft Ihr Euch nicht entgehen lassen. Ihr kennt ja mein Faible für “tea with clotted cream” und “scones”. Nun, hier gibt es nicht nur himmlische Scones sondern auch absolut famose Kuchen und Torten und traumhaft gute heiße Schokolade. Mademoiselle und ich haben es genossen und hätten am liebsten dort unsere Zelte aufgeschlagen.

 

Es gäbe noch so viel zu erzählen und zu zeigen: Lihou Island, das Wrackmuseum Fort Grey, Sausmarez Manor, vielen Bunker und Wachtürme aus dunklen Besatzungszeiten im Zweiten Weltkrieg und, und, und… Nun, vielleicht habe ich Euch ja Lust gemacht, wer weiß, selbst einmal in Guernsey auf Entdeckungsreise zu gehen? Uns hat es auf jeden Fall sehr gut gefallen.

Lasst es Euch gut gehen!

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