Wéi ass et mat Iech, gehéiert Dir zu deenen déi sech nëmmen beim Gedanken un si schudderen oder deenen, déi es net genuch vun hinne kréien, de Brockelcher, wéi mir se hei nennen? Also ech gehéieren zu der zweeter Kategorie.
Bei diesen Kohlröschen scheiden sich die Geister, die einen lieben sie, den anderen läuft ein Schauder über den Rücken beim bloßen Gedanken an Brockelcher, wie wir sie hier in Luxemburg nennen. Bei uns ist es nicht anders, Monsieur Merlanne und ich können nicht genug davon haben, die Kinder rümpfen angeekelt die Nase. Das hält mich jedoch nicht davon ab, dass jetzt, wo der Rosenkohl Saison hat, öfter die süßlichen Röschen auf dem Tisch landen.
Es ist immer wieder ein Glück, einen Gemüsegarten sein Eigen nennen zu können und somit frisches Gemüse zu haben. Vom Garten auf den Tisch, das kann man derzeit vom Rosenkohl sagen. Acht Rosenkohlpflanzen stehen im Hochbeet, spiralförmig wachsen die Mini-Köhlchen am Stängel entlang. Experten warten auf den ersten Frost, nachdem die Röschen besonders zuckrig sind, doch ich habe schon mehrere Ernten reingeholt und genussvoll zusammen mit Monsieur verspeist.
Chou de Bruxelles, Brüsseler Kohl, wird Rosenkohl auch genannt. Es waren belgische Gärtner, die im 17. Jahrhundert (da gibt es unterschiedliche Angaben), in den Gärten von Saint-Gilles ausserhalb Brüssels diese Kohlsorte aus einer Wildsorte gezüchtet haben, um Platz zu sparen und grössere Erträge zu gewährleisten. Wir danken es ihnen!
Rosenkohl ist, wie fast jede Kohlart, sehr gesund. So ist der Vitamin C Gehalt des Rosenkohls ziemlich hoch und etwa 100 g der zarten Röschen decken den Tagesbedarf eines Erwachsenen. Das kommt uns im Winter umso mehr zugute. Rosenkohl ist zudem reich an unverdaulichen Ballaststoffen, sättigt ohne viele Kalorien zu liefern und sorgt für eine gute Verdauung. Ein Grund mehr, die kleinen Belgier zu lieben.
Sehr gerne bereite ich den Chou de Bruxelles mit grobkörnigem Dijon-Senf zu. Ein Hochgenuss!
Für dieses Rezept braucht Ihr ungefähr ein Kilo Rosenkohl, 2 Esslöffel grobkörnigen Senf, 1 große Zwiebel, 250 ml Rahm, 1 Teelöffel Maizena und 25 g Butter.
Schneidet den Strunk und die äusseren Blätter der Kohlröschen ab und wascht sie unter kaltem Wasser. Man kann sie halbieren, ich lasse sie aber immer ganz.
Nun entweder in Salzwasser oder im Dampfgarer kochen bis sie weich aber noch bissfest sind.
Inzwischen die Zwiebel putzen und klein schneiden.
Für die Soße mischt Ihr in einer kleinen Schüssel die Sahne mit dem Senf und fügt die Speisestärke und etwas Pfeffer hinzu.
Nun in einer Pfanne die Butter schmelzen lassen und die Zwiebeln anschwitzen. Den abgetropften Rosenkohl hinzugeben, die Soße darüber giessen, eventuell noch etwas salzen und pfeffern und das Ganze etwa 5 Minuten köcheln lassen. Nicht vergessen, ab und zu umzurühren, damit nix anbrennt.
Mmmh … und jetzt nur noch geniessen! Vielleicht habe ich ja hiermit den Einen oder Anderen überzeugt, dem Rosenkohl eine neue Chance zu gewähren.
Wir essen ja seit jeher überwiegend saisonal. Das hat den Vorteil, dass man sich jede Jahreszeit so richtig auf kleine Leckerbissen wie diese freuen kann.
Schöne Monatstafeln für saisonales Kochen und gute Rezepte gibt es übrigens jeden Monat auf Lixies Blog “Photolixieous“.
Guten Appetit und bis bald!