Et ass all Joers em Ouschteren déi selwecht Prozedur: d’Loscht op Sonn gëtt grouss an d’Merlannen pilgeren an de Süden.
(Dieser Artikel enthält Restaurant- und Städtetipps zum Thema Provence. Alles Werbung ohne Auftrag! Nur weil es mir gefällt. )
Da sind wir wieder! Zurück von der Sonne in die Sonne (ja, ich komme doch tatsächlich gerade von einem ausgiebigen Sonnenbad auf unserer Terrasse).
Alle Jahre wieder um Ostern ist unser Sonnentank leer, bis auf den letzten Strahl, und es zieht die Merlannes in den Süden, sprich den Süden Frankreichs, sprich in die geliebte Provence.
Wer schon länger mitliest und auch oben mal unter “Heim- und Fernweh” surft, findet dort den einen oder anderen Post über dieses schöne Fleckchen Erde.

Kaum im Ferienhaus angekommen, wird sich schnell installiert und dann ruft auch schon das Meer. Wir fahren zum Strand von Les Lecques, ziehen die Schuhe aus, um den leicht erwärmten Sand zu spüren. Um die Zeit ist es noch ruhig in der Gegend, die Touristensaison hat erst begonnen und geht es gemütlich an. Die Strandpavillons werden noch renoviert und verschönert, doch die Promenadenrestaurants mit ihren oft geschmackvoll eingerichteten Terrassen laden zu einer appetitlichen “Salade niçoise” ein.

Die Küste in der Umgebung hat viel zu bieten, schöne Strände und Buchten und malerische Dörfer, wie zum Beispiel Cassis, das um diese Zeit auch noch nicht so viel besucht ist, so dass es Spaß macht, durch die Gassen zu streunen und sich von den aktuellen “Provence”-Trends inspirieren zu lassen. Die vor der Tür plaudernden Boutique-Besitzerinnen sind meistens enttäuscht, wenn wir nur vorbeiziehen, ohne einen der hübschen Dekoartikel zu kaufen. Aber was mache ich mit einem Cassis-Schild in Luxembourg? Ich finde solche Urlaubs”schnäppchen” verlieren ihren Charme sobald man wieder zuhause ist und so nehme ich mir nur ein Bild mit.

Jedes Jahr, ohne Ausnahme, fahren wir auch wenigsten einmal zum einfach wunderschönen, authentischen Nachbarort Sanary. Für mich ist dieses kleine Fischerstädtchen einfach der schönster Ort in der Gegend. Morgens früh (zu früh für die Merlannes) verkaufen die Fischer ihren Fang auf der Hafenpromenade. Im natürlichen Hafenbecken liegen etliche historische Fischerboote und jedes Jahr muss ich ein paar Bilder von den als “historisches Nationalerbe” verewigten kleinen Kuttern machen. Sie sind einfach zu schön.
Und alle Jahre wieder kehren wir in der Crêperie “Le Roy d’Ys” ein, denn ohne “crêpe au sucre” fährt Merlanne junior nicht nach Hause.
Übrigens gilt Sanary als wichtiges Exilzentrum. Nach dem 1. Weltkrieg und in den Jahren nach der nationalsozialistischen Machtübernahme haben viele deutsche Schriftsteller und Künstler das Land verlassen und sich hier niedergelassen, so z.B. Bertolt Brecht, Marta Feuchtwanger oder Thomas Mann, um nur einige zu nennen. Auch heute genießen Kunst und Kultur noch einen hohen Stellenwert in Sanary, was mir sehr gefällt.

Die größte Stadt in der Gegend ist Toulon. Wir haben Toulon “wiederentdeckt”, denn idyllisch oder pittoresk sind Adjektive, die einem für Toulon nicht gerade in den Sinn kommen. Doch in den letzten Jahren wurde viel am Stadtbild gearbeitet, die Fußgängerzone wurde renoviert und im Hafen kann man auch recht angenehm was essen. Deshalb dieses Jahr: “Daumen hoch”.

Treue Leser haben jetzt ein “déjà vu”, denn ich weiß nicht wie oft ich hier schon Bilder meiner geliebten Glyzinien auf der Terrasse des Ferienhauses gezeigt haben. Als wir letzte Woche angekommen sind, waren die Blüten noch geschlossen, doch am letzten Tag des Urlaubs haben sie sich extra für mich und meinen Fotoapparat entfaltet und auch die Bienen und Hummeln haben sich gefreut wie Bolle auf das leckere Naschwerk.
Findet Ihr nicht, das ist doch ein gebührender Abschluss eines erholsamen und schönen Urlaubs?
Lasst es Euch gutgehen!
Claudine