Meekranz, Meewäin, 1. Mee-Feier … dat alles hu mer elo schonns hannert eis. An dach bitt de Mount Mee nach eng Abberzuel aner flott Aktivitéiten. E puer hunn ech der fir Iech erausgesicht.
Maikranz, Maibowle, Mai-Kundgebungen … das alles haben wir schon hinter uns. Doch der Mai hat noch viel mehr zu bieten … ein paar Ideen habe ich für Euch ausgesucht.
Im Garten geht es jetzt richtig los. Es kann gesät und gepflanzt werden, Bohnen, Erbsen, Radieschen … fast alles darf jetzt in den Boden. Nach den Eisheiligen, also nach dem 15. Mai, wenn Nachtfröste normalerweise nicht mehr zu befürchten sind, können auch die vorgezogenen Pflanzen, wie z.B. die Tomaten raus. Auch die empfindlicheren Zierblumen wie die Gladiolen, Dahlien, Canna oder Begonien können jetzt ausgesetzt werden. Ich blogge schon nicht allzu viel und in den nächsten Tagen wird es bestimmt noch ruhiger hier, denn mich zieht es in den Garten.
Im pittoresk am Fuße der Stadtmauern gelegenen “Klouschtergaart” bekommt man Samen und Knollen von Nutzpflanzen und vergessenen Gemüsesorten. Am 6. und 27. Mai kann man sich dort sein Saatgut von 10-13 Uhr abholen.
“Vintage”-Saatgut bekommt man auch am 21. Mai in der Villa Vauban während des “Museumsfestes“, denn dort ist dann der “Klouschtergaart” zu Besuch.
Und da sind wir auch schon bei meinem nächsten Tipp: das Museumsfest am 21. und 22. Mai. Zwei Tage freier Eintritt in den vielen Museen der Stadt, Samstags bis spät in die Nacht hinein … für mich ein Highlight im Frühlingsprogramm der Stadt.
Ins Kino werde ich demnächst auch mal wieder gehen, diesmal nicht mit den Kids, um mir die Abenteuer irgendwelcher komisch gekleideter Superhelden reinzuziehen, sondern um mir einen eher ernsteren Film anzusehen: “Voices from Chernobyl – La Supplication“, vom Luxemburger Regisseur Pol Cruchten. Der Film, eine Adaptation des gleichnamigen Buches der Literaturnobelpreisträgerin Svetlana Alexievitch, halb Dokumentar, halb Fiktion, lässt Zeitzeugen und Überlebende der Katastrophe zu Wort kommen.
Weniger ernst wird es sicher auf dem Marionettenfestival am Pfingstwochenende zugehen. Im malerischen Dorf Tadler im Norden unseres kleinen Ländchens tanzen während drei Tagen die Puppen. Die Stimmung ist jedes Mal einfach märchenhaft und als unsere Kinder klein waren, haben sie es geliebt, den ganzen Tag von Vorstellung zu Vorstellung zu ziehen und sich verzaubern zu lassen. Man muss sich vorstellen, im etwa 80 Seelen zählenden Dorf kann man in Zelten, Scheunen, Kellern und sogar in der kleinen Kirche für ein paar Stunden in unbekannte “Marionetten”-Welten tauchen. Das Festival spricht keineswegs nur Kinder an, nein, auch neugierige “Kind gebliebene” Erwachsene kommen hier voll auf ihre Kosten, es gibt Workshops, gutes Essen und Getränke und die Gegend um Tadler lädt zum Spazieren ein.
Wenn ich demnächst durch die Stadt streife, nehme ich meinen Fotoapparat mit. Im Mai ist Luxemburg nämlich eine “Design City” und an vielen Orten haben sich Designkünstler den öffentlichen Raum zu eigen gemacht.
Aber vielleicht gehen wir ja an Pfingsten nicht zum Marionettenfestival, sondern nach Obermartelingen zum Festival “Koll an Aktioun“. Ich war noch nie dort und die begeisterten Erzählungen von Freunden machen mich neugierig. Auf diesem “alternativen” Festival, das von seiner Vielfalt lebt, gibt es Kunst, Musik, Straßenkünstler, Markt, einen veganen Brunch und nicht zuletzt einen historischen Einblick in die Zeit, als in der Gegend noch Schiefer abgebaut wurde. Klingt doch interessant, findet Ihr nicht?
So, wie immer könnte ich diese Liste noch lange weiterführen, von der Echternacher Springprozession erzählen oder vom Wiltzer Ginsterfest, von tollen Konzerte in der Philharmonie oder der Rockhal, aber das werde ich jetzt nicht. Der Garten ruft.
Ein sonniges Wochenende Euch allen. Genießt es!