An eisem Gaart steet eng al Melês, net schéin awer dofir voller Geheimnisser. Heiansdo froen ech mech, wat si géing erzielen, wann se da schwätze kéint.
Gestern haben wir, ganz traditionsgemäß nach “Dreikönigstag“, den Weihnachtsbaum abgebaut, alle Weihnachtsdekorationen wieder in die Kisten geräumt und auf den Dachboden gestellt, wo sie auf ihren nächsten Einsatz in elf Monaten harren.
Anstatt eines Adventskranzes hatte ich vier schöne bordeauxfarbene Kerzen mit Naturmaterialien aus dem Garten in Szene gesetzt. Dazu gehörten auch ein paar Lärchenzweige und Zapfen, die dann nach unserer Raumaktion übrigblieben. Als Dankeschön für ihre Bereitschaft, zur Weihnachtsdekoration beizutragen, habe ich sie für den heutigen MakroMontag porträtiert.
Lärchen sind, wie man im botanischen Jargon sagt, einhäusig getrenntgeschlechtig, was nichts anderes bedeutet, als dass sich an einem Baum männliche wie weibliche Zapfen befinden. Die großen Zapfen auf den Bildern sind demnach die “Weibchen”, die männlichen Zapfen sind kleiner und unscheinbarer.
Die dünnen Zarten Ästchen sind, wie vieles in unserem Garten, von Flechten übersät. Ich finde, das sieht unter dem Makroobjektiv irgendwie märchenhaft, geheimnisvoll aus. Aber wie ihr ja schon öfters hier lesen konntet, haben Flechten das Talent, mich immer wieder total zu verzaubern.
Der alte Baum im Garten ist eigentlich nicht schön, zumindest nach meinem ästhetischen Empfinden, insbesondere jetzt im Winter, wo er, als einer der ganz wenigen Nadelbäumen, seine Nadeln abgeworfen hat, was ihn nackt und grau ausschauen lässt. Und dennoch würde ich ihn nimmer fällen, denn es ist mein Freund aus Kinderzeiten. Zu Zeiten, als meine Großeltern noch hier lebten, stand eine Schaukel unter der Lärche. Die Lärche spendete im Sommer einen wohltuenden Schatten und ich schaukelte mit ihren filigranen Ästchen um die Wette.
So, ich hoffe der erste MakroMontag im Jahre 2018 hat Euch gefallen. Ich bin froh, dass ich nach langer Pause wiederentdeckt habe, wieviel Spaß das Beobachten der Natur mit dem Makroobjektiv bereiten kann. Nicht zuletzt haben mich die Worte meiner lieben Freundin aus Mainzer Studientage, die den MakroMontag, mit dem sie bei einer guten Tasse Kaffee immer die Woche begonnen hat, vermisst, motiviert, mich wieder auf die Suche nach den “kleinen Wundern der Natur” zu machen. Danke, liebe Susanne und einen guten Start in die neue Woche!
Claudine