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Gedanken

Gedanken, Luxemburg

Instagram vs. Blog und die Sache mit dem Award

Januar 19, 2020

Inzwischen muss es sicher auch dem “untreuesten” Leser von “merlanne” aufgefallen sein: hier auf dem Blog geschieht nicht mehr viel. Nur ganz sporadisch taucht ein neuer Blogpost auf und dann ist wieder Funkstille.

“Was ist los ?”, wird sich vielleicht die eine oder andere Leserin (ich schreibe das jetzt mal in der weiblichen Form, denn Leser, so hat es den Anschein, gibt es nur ganz wenige) fragen und langsam schauen auch immer weniger Leute vorbei, denn es gibt ja nix Neues.

Was ist geschehen? Nun, unauffällig aber bestimmt hat sich Instagram in mein Bloggerleben geschlichen und mittlerweile “merlanne” mehr oder weniger ganz beschlagnahmt. Es gibt also immer noch viel Neues, nur teile ich das eher auf der Seite mit den vielen quadratischen Bildern, sprich Instagram, mit, als hier auf dem Blog.

Es gab eine Zeit, da wurde mir das mit den großen Blogposts zu zeitaufwendig, andere wichtigere Dinge bestimmten meinen Alltag, die Motivation ließ nach. Zu der Zeit hat Mademoiselle Merlanne mich mit Instagram bekannt gemacht und der Funke sprang sofort über. Es war die Gelegenheit, das “Bloggen” nicht ganz aufzugeben, sondern ihm neuen Schwung zu geben, jedoch verbunden mit weniger Zeitaufwand. Das Fotografieren ist immer noch eine meiner liebsten Beschäftigungen und hier bot sich die Möglichkeit, auch schnell mal auf dem Handy ein Bild hochzuladen und ein paar Worte dazu zu schreiben. So wurde aus dem klassischen “merlanne”-Blog das Instagram-Account “merlanne_blog“. Inhaltlich geht es immer noch um die für mich schönen Dinge des Lebens, wie Handarbeit, Backen, Reisen, Blumen und natürlich das Fotografieren.

Und dennoch, das klassische Bloggen fehlt mir. Hier kann ich ausführlicher beschreiben, was mir am Herzen liegt, ich kann ein Thema von verschiedenen Seiten beleuchten und ich kann genauere Anleitungen oder Rezepte anbieten, ohne sie auf nur ein paar Zeilen und Bilder reduzieren zu müssen. Auch habe ich das Gefühl, dass jemand, der einen Blog besucht, eher am Thema interessiert ist und sich die Zeit nimmt, den ganzen Text zu lesen. Ich selber besuche liebend gerne noch ein paar Blogs, die, auch wenn sie ebenfalls auf Instagram präsent sind, dennoch schöne und interessante Blogposts schreiben. Demnach wünsche ich mir für 2020 wieder mehr Zeit und Muße fürs klassische Bloggen.

Es wird also weitergebloggt, sei es nun hier oder auf anderen Kanälen. “merlanne” hat die Flinte noch nicht ins Korn geworfen. Seit tatsächlich nunmehr über 6 Jahren fotografiere und schreibe ich mit unheimlich viel Spaß, manchmal regelmäßig, manchmal unterbrochen von längeren Pausen.

Und so kommt es, dass ich auch bei der Edition 2020 vom Blogaward des Luxemburger Magazins “Kachen” teilnehme.

Unter anderem gibt es einen Publikumspreis zu gewinnen und da kommt Ihr, liebe Leserinnen und Leser ins Spiel:

Noch bis zum 31. Januar 2020 könnt Ihr für “merlanne” in der Kategorie “Lifestyle” unter dem Link https://blogaward.lu/vote/ Eure Stimme abgeben. Ich würde mich freuen, eine Stimme von Euch zu erhalten und schicke schon jetzt ein großes Dankeschön zurück.

So, der Ordnung halber erwähne ich noch, dass dieser Post unbeauftragte und unbezahlte Werbung (wegen Accountverlinkung) enthält und wünsche Euch eine gute Woche!

Lasst es Euch gutgehen!

Claudine

Blumen, Gedanken, Herbst, Makrofotografie, Natur

Makrofotografie: Meine liebste Achtsamkeitsübung

Oktober 27, 2019

Achtsamkeit, diese besondere Form der Aufmerksamkeit, der bewussten Wahrnehmung des aktuellen Momentes mit allen Sinnen, tut gut und gibt ein Gefühl der Freiheit und des Losgelöstseins.

Seit ein paar Jahren heißt meine ganz persönliche Übung von Achtsamkeit Makrofotografie. Gestern war es dann wieder mal so weit, das sonnige Wetter und der dringende Wunsch, dem Alltag und den Sorgen zu entfliehen, ließ mich meine Kamera schnappen und nach draußen in den Garten flüchten. Das war die beste Idee, die ich haben konnte, denn nach zwei Stunden Fotosafari und etwas Gartenarbeit konnte ich entspannt und mit einem Lächeln auf den Lippen den Feierabend genießen.

Bei diesen Streifzügen durch die wundervolle Welt der Details werde ich wieder zum Kind, krabbele auch der Wiese herum, um auf Augenhöhe mit meinem Motiv zu sein oder streichele auch mal einen Baumstamm, um die wundervolle Struktur der Baumrinde zu erfühlen.

Das ist immer wieder spannend und so erlebe ich eigentlich Bekanntes plötzlich aus einer anderen, ungewöhnlicheren Perspektive. Diese Betrachtungsweise hat mir schon so manchen “Wow”-Effekt beschert und auch meine Sicht gegenüber der uns Menschen definitiv überlegenen Natur verändert. Da wird man bescheiden und dankbar, auf diesem schönen Planeten verweilen zu dürfen.

Schon alleine das Überlegen, auf welchen Bereich meines Motivs ich den Fokus richten soll, verlangt Konzentration und lässt mich alles um mich herum vergessen.

Die Schärfentiefe lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf einen bestimmten Bereich, hier die Blütenmitte. Auf dem ersten Bild galt meine Aufmerksamkeit eher den “nackten” Blütenkörbchen im Vordergrund.

Doch auch so eine Fotosafari geht nicht immer ohne ein bisschen Ärger vorüber. Man würde ja denken, aus Schaden wird man klug, doch bei mir klappt das nicht. Meine Bequemlichkeit bringt es mit sich, dass ich keine Lust habe, das Stativ mit nach draußen zu nehmen und aufzustellen, so dass ich später vor dem Bildschirm feststellen muss, dass die meisten Bilder nicht die Schärfe aufweisen, die ich mir gewünscht hätte. Ok, das nächste Mal nehme ich das Stativ mit und versuche auch, einen Moment der Windstille zu wählen, um meinem liebsten Hobby zu frönen.

Und so vergeht die Zeit, alle Sinne sind hellwach und eine Entdeckung folgt der nächsten. Dort ist das wundervoll herbstlich verfärbte Laub, hier liegt eine Feder, die einem unserer geflügelten Gartenbewohner gehört hat, auf der Wiese und auf dem Weg nach drinnen begegne ich den abgeschnittenen Geranienblüten, die ich vor ein paar Tagen auf dem kleinen blauen Gartentisch hatte liegen lassen.

Und hier noch ein passendes Zitat des provenzialischen Schriftstellers Jean Giono: “Wir haben verlernt, die Augen auf etwas ruhen zu lassen. Deshalb erkennen wir so wenig”.

Habt Ihr auch solche Rituale, die Euch erlauben, Urlaub vom Alltag zu nehmen und Achtsamkeit zu üben? Auf jeden Fall kann ich das Fotografieren wärmstens empfehlen.

Lasst es Euch gutgehen!

Claudine